
Künstliche Intelligenz ist dabei, die deutsche Messewirtschaft zu verändern. Wie, das zeigt eine druckfrische Studie des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA. Auf 70 Seiten zeichnet die Untersuchung Zukunftsbilder und zeigt vor allem, wo KI bereits im Messekontext eingesetzt wird, welche Potenziale sie bietet – und welche nicht. Durchgeführt wurde die Befragung vom Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos.
„Messen im Zeitalter von KI: An der Schwelle zwischen Experiment und Integration“, so der Titel, beschreibt, wo die Branche derzeit steht, welche Anwendungen schon erfolgreich eingesetzt und welche Entwicklungspfade in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Grundlagen sind eine umfangreiche Branchenbefragung, technologische Trendanalysen sowie Expertengespräche. Das Ergebnis ist ein differenziertes Bild: Die Messewirtschaft in Deutschland begegnet KI mit Offenheit, Pragmatismus und einem klaren Fokus auf geschäftlichen Mehrwert.
Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA: „KI ist in der Breite der Messewirtschaft angekommen, doch ihr strategischer, wertschöpfungsorientierter Einsatz steht erst am Anfang. KI kann persönliche Begegnungen nicht ersetzen, sie kann sie aber vorbereiten, vertiefen und verlängern. Sie hilft, Inhalte relevanter, Abläufe effizienter und Kontakte gezielter zu gestalten. Damit stärkt sie den Mehrwert der Messewirtschaft, Geschäfte durch persönliche Begegnung zu ermöglichen. Diese Studie ist eine Standortbeschreibung mit Perspektive. Sie dient als Kompass im Meer der KI-Anwendungen. Damit wollen wir auch die Diskussion über den intelligenten Wandel der Messewirtschaft anregen und Orientierung geben, für Aussteller, Veranstalter und Besucher gleichermaßen.“
Die Studie ist in drei Teile gegliedert: Teil 1 stellt die Erkenntnisse aus Umfragen bei Veranstaltern, Ausstellern sowie Besuchern vor. Teil 2 identifiziert 79 konkrete KI-Anwendungsfelder – von „handeln“ über „vorbereiten“ bis zu „beobachten“ – ordnet sie nach Potenzial und technischem Reifegrad. Ergänzt werden die Potenzial-Aufwand-Bewertungen durch Adaptionsstufen. Aus der Gesamtanalyse leitet sich eine klare Priorisierung ab. Teil 3 schaut auf Messen in einer zunehmend von KI getriebenen Welt. Auf Basis der Erkenntnisse werden vier Zukunftsbilder entwickelt. Diese unterscheiden sich darin, wie stark die KI eingeschränkt und im Hintergrund wirkt oder sichtbar und disruptiv im Zentrum neuer Geschäftsmodelle steht. Abschließend werden Optionen in vier Handlungsfeldern knapp vorgestellt.
Der jährliche AUMA-Veranstalter-Ausblick 2025/2026 zeigte zuletzt, dass 70 Prozent der Befragten KI im persönlichen Arbeitsbereich nutzen. Verglichen mit der Umfrage im Vorjahr ist das einen Anstieg um 14 Prozentpunkte. Die Nutzung konzentriert sich häufig noch auf einzelne Arbeitsbereiche – insbesondere der Unterstützung bei Texten sowie im Kontext von Chatbots und virtuellen Assistenten. KI wird in der Messebranche klar als Chance gesehen: 72 Prozent der Befragten bei Messeveranstaltern haben einen chancengetriebenen Blick auf KI. Weniger als vier Prozent betrachten KI eher als Risiko. Besonders hohe Potenziale werden in den kommenden Jahren in der personalisierten Besucherführung, der intelligenten Erfolgsmessung und der Marketing-Automatisierung gesehen.
Mehr zum Thema „Digitalisierung und KI in der Messewirtsschaft“ gibt es hier.
Quelle: Verband der deutschen Messewirtschaft / Grafik: Pixabay
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